Es ist nicht so einfach...Pflegekinder aufnehmen ist eine unglaubliche Aufgabe.
Ich habe noch keins kennengelernt, das keine psychischen Beeinträchtigungen hätte, wegen dem schweren Lebensweg, der hinter ihnen liegt.
Deshalb wird in der Regel eine Familie gesucht, in der zwei Aufsichtspersonen vorhanden sind, von der eine bestenfalls nicht arbeitet.
Es gibt durchaus auch Alleinerziehende Pflegeeltern.
Auch in NRW.
Da bin ich sicher, denn ich kenne welche.
Aber auch die müssen eine genaue Prüfung über sich ergehen lassen:
- 50 - 100 Stunden Pflegekurs (kommt auf den Kreis an)
- Mehrere Besuche im Haus/der Wohnung bei der die Eignung geprüft wird.
- Auskunft über finanzielle Hintergründe (Pflegeeltern werden sehr großzügig unterstützt und einige wenige sind leider der Meinung mit 1-2 Pflegekindern könnte man sich ein schönes Leben finanzieren)
Das ganze Leben wird beleuchtet, die Einstellungen zum Leben werden überprüft. Und dann kommt man eventuell in die Kartei. Was aber nicht heißt, dass man auch ein Kind bekommt, denn es werden keine Kinder für Eltern gesucht, sondern Eltern für Kinder.
Und wenn das Jugendamt, das für dich zuständig ist der Meinung ist, dass du nicht geeignet bist, dann ist das nicht änderbar für dich!
Keine Chance.
Ich muss gestehen, bei einer Alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern, die zwei Tageskinder hat, hätte ich auch Bedenken.
Was machst du, wenn das Kind von der Polizei aufgegriffen wird weil es Schule schwänzt?
Packst du deine beiden und die beiden anderen Kinder in dein Riesen-Auto und holst das Pflegekind ab?
Oder wenn es zu Therapien oder ähnlichem muss?
In der Regel haben Pflegekinder mit ihren leiblichen Eltern weiterhin Kontakt und das soll von den Pflegeeltern unterstützt werden. Wäre dir das überhaupt möglich?
Nachtrag
@Gina: Sag einmal hattest du eigentlich schonmal mit einem Jugendamt zu tun? Also objektiv! Hast du eine Ahnung wie ein Pflegekinderdienst funktioniert? Da bekommt das Amt kein Geld. Im Gegenteil. Die Pflegeeltern bekommen eine finanzielle Unterstützung von etwa 700€ pro Kind. Da ist es nicht nötig, dass die Pflegeeltern Geld haben.
Sie müssen Zeit haben, Ausdauer, und psychische Stabilität.
Käufliches Jugendamt? Reiche Ärzte? In was für einer Welt lebst du?
Nachtra2: Es ist übrigens nicht so als gäbe es zu wenig Pflegeeltern. Nur weil viele Kinder in Heimen leben heißt das nicht, dass es keine Pflegefamilien für sie gäbe! Aber viele dieser, oft älteren Kinder, sind nicht mehr in der Lage in einer konventionellen Familie zu leben, weil sie bereits ein paar durchlaufen sind. Denn sie mussten immer wieder gehen, weil die leiblichen Eltern nicht in der Lage waren, sie zu erziehen und die Pflegeeltern irgendwann aufgegeben haben. In einer stabilen Heimgruppe sind die sehr viel besser aufgehoben als in einer Familie, die ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden kann!